Indie-Adventskalender Tag 11: Teacup (2021)

Teacup ist ein niedliches, kleines Puzzlespiel über die Fröschin Teacup, die für ihre Freund:innen eine Teeparty plant und feststellen muss, dass ihr Tee und Kekse ausgegangen sind. Also muss sie sich ins Dorf wagen, um die Zutaten vor dem großen Tag zu sammeln.

Als Spieler:in muss mensch kleine Rätsel oder Minispiele spielen, häufig geht es aber auch darum, mit den anderen Dorfbewohner:innen zu sprechen und herauszufinden, zu welchem Ort mensch als nächstes gehen muss. Um den Überblick zu behalten, gibt es ein kleines Rezeptbuch, in dem Teacup notiert, was noch fehlt.

Das Spiel bietet einen Einblick in das Leben der Fröschin. Durch die Kommentare der anderen Tiere und ihre Interaktionen mit ihren Freund:innen erfahren wir mehr über die Protagonistin und erleben einen Tag in einer idealen Welt.

Insgesamt kann mensch bis zu zwei entspannte Stunden mit Teacup verbringen. Es bietet zwar keine besonders interessanten Rätsel, aber die Stimmung kommt perfekt herüber. Unter anderem die wunderschön gezeichneten Hintergründe und liebevoll gestalteten Charakterdesigns tragen dazu bei und haben mich verzaubert.

Bewertung: ★★★★☆

Quelle: https://whitethorngames.com/teacup

Indie-Adventskalender Tag 7: Spirit of the North (2020)

In Spirit of the North geht es um zwei Füchse, die das Unheil, das die menschliche Zivilisation verschlungen hat, aufhalten wollen und sich zu diesem Zweck langsam zu dessen Quelle vorarbeiten.

Als Spieler:in steuert mensch je einen der Füchse durch die weitläufigen Landschaften und löst mithilfe von Fähigkeiten, die mensch im Verlaufe des Spiels dazugewinnt, verschiedene Rätsel, um Türen zu öffnen und voranzukommen. Dazu gehören zum Beispiel ein besonders weiter Sprung oder die Möglichkeit, den Geist kurzzeitig vom Körper zu trennen.

Doch obwohl diese Landschaften schön, wenn auch grafisch nicht mehr ganz aktuell, gestaltet sind, sind sie viel zu groß und mensch verläuft sich ständig darin, weil nicht klar ist, welcher Ort darin gefunden werden muss.

Dazu kommt, dass die Steuerung nicht unbedingt präzise ist, was bei einigen der Platforming-Sektionen frustrierend ist. Vor allem beim Drehen der Spielfigur und beim Springen hatte ich ständig das Gefühl, gegen die Steuerung anarbeiten zu müssen.

Das ist traurig, weil die Story trotz ihrer Einfachheit berührende Momente hat. Vor allem das Ende ist traurig-schön und hat das Ganze umso frustierender gemacht, weil das Gameplay einfach keinen Spaß macht.

Bewertung: ★★☆☆☆

Quelle: https://www.playspiritofthenorth.com/

Indie-Adventskalender Tag 5: AER: Memories of Old (2017)

In AER schlüpfen wir in die Rolle der jungen Auk, die sich auf eine Pilgerreise zu drei Tempeln der alten Gött:innen begibt, und dabei immer mehr über das Nichts erfährt, das ihre zersplitterte Welt bedroht.

Dabei enthüllen wir langsam die Hintergründe dieser bizarren Welt, die aus vereinzelt schwebenden Inseln besteht, und welche Rolle die Götter und Menschen bei diesem Chaos gespielt haben. Das tun wird, indem wir mit einer magischen Laterne stellenweise in die Vergangenheit blicken oder verstreute Aufzeichnungen lesen.

Der Grafikstil hat mir persönlich gut gefallen, denn er ist farbenfroh und detailliert. Er hat eine gewisse Cartoonhaftigkeit und die Animationen lassen Auk leicht und angenehm zu steuern erscheinen.

Außerdem ist Auk eine Gestaltwandlerin, die sich in einen Vogel verwandeln und so von Insel zu Insel gelangen kann. So kann mensch sich entweder entscheiden, zwischen den Stufen der Pilgerreise immer wieder von einer Verbündeten Hinweise auf die Richtung des nächsten Ziels zu bekommen, oder auf eigene Faust zu erkunden, um noch weitere Geheimnisse zu entdecken.

Die Story und vor allem ihr Ende sind dabei sehr offen gehalten. Gerade, dass mensch mit den eigenen Interpretationen alleingelassen wird, was die Beziehung von Menschen, Göttern und dem Nichts angeht, finde ich gut, weil es auch sonst gut zum Stil des Spiels gepasst hat, bei dem mensch beliebig tief in die zerklüftete Welt eintauchen kann.

Bewertung: ★★★★☆

Quellen: https://www.daedalic.com/ & https://www.michaellevall.com/forgotten-key/

Indie-Adventskalender Tag 4: GRIS (2018)

GRIS ist eines der schönsten Spiele, die ich je gespielt habe. Dem Lob, mit dem die Presse dieses Spiel überschüttet, kann ich mich eigentlich nur anschließen, aber ich versuche trotzdem, meine eigenen Gedanken dazu zu formulieren.

Als Spieler:in verfolgt mensch Gris auf ihrer Reise, während der sie den Umgang mit ihrer Trauer lernt. Symbolisch wird das so dargestellt, dass die Welt um sie herum am Anfang in Grautönen gehalten ist und nach und nach die Farbe zurückgewonnen wird.

Alleine die Animationen, mit denen die Farbe in die Welt zurückkehrt, sind atemberaubend. Aber auch das normale Leveldesign hat es in sich. Mensch könnte praktisch an jeder beliebigen Stelle einen Screenshot der wunderschönen Wasserfarb-Hintergründe machen, und er würde die Schönheit des Spiels für jede:n Betrachter:in beweisen.

Das Gameplay besteht dabei aus kleinen Platforming-Rätseln. Da die Level so gut gestaltet sind, dass auch ohne Missions-Markierungen und rote Pfeile der richtige Weg immer ersichtlich ist und mensch sich nicht stundenlang verirren kann, ist das auch für Neulinge des Genres, so wie mich, gut zugänglich und fordert zwar stellenweise, wird aber nie nervig.

Es bleibt auch immer spannend, weil mensch in jedem Kapitel eine neue Fähigkeit dazubekommt, die für Abwechslung sorgt: Die, durch Böden zu brechen etwa oder die, in eine umgekehrte Welt zu wechseln, in der der Himmel den Boden darstellt.

Trotz der traurigen Thematik lässt eins das Spiel aber nicht verzweifeln, denn obwohl Gris‘ Weg Höhen und Tiefen hat und sie ihr die Trauer überraschend auflauern kann, ist die Message am Ende des Tages eine hoffnungsvolle.

Bewertung: ★★★★★

Quelle: https://www.devolverdigital.com/games/gris

Indie-Adventskalender Tag 2: Roundabout (2014)

Am zweiten Tag führt uns unsere Reise zu einer ganz anderen Art von Spiel. Roundabout ist nämlich ein Rennspiel mit einem ganz besonderen Twist: Das Taxi von Fahrerin Georgio Manos dreht sich die ganze Zeit im Kreis.

Diese Besonderheit sorgt dafür, dass Roundabout gleichzeitig Renn- und Puzzlespiel ist, denn mensch muss das perfekte Timing abpassen, um die rotierende Limousine, die ganz schön viel Platz einnimmt, durch und um die verschiedenen Lücken und Kurven zu manövrieren. Und das unter Zeitdruck!

Was sich stressig anhört, macht überraschend viel Spaß. Ich habe normalerweise nicht viel Geduld bei solchen Dingen, doch das Spielprinzip hat mich genug gefesselt, um mich nicht nur die normalen Quests durchspielen, sondern auch die zusätzlichen Challenges probieren zu lassen.

Der zweite Selling Point des Spiels, die Live Action-Cutscenes, machen ebenfalls etwas her. Wenn Georgio durch die Gegend kurvt und eine Person nach der anderen mitnimmt, stellen sich diese bizarren Passagier:innen in Szenen vor, die direkt aus einem B-Movie der 70er Jahre kommen könnten, was den Charme des Spiels noch verfeinert.

Die Story ist entsprechend absurd. Es gibt Drogentrips, Skelette, eine überraschende Liebesgeschichte, Verzweiflung und Rache. Ich hätte nicht erwartet, dass sie am Ende so emotional wird, dass ich unbedingt wissen wollte, wie sie ausgeht, aber genau so war es.

Roundabout ist ein Spiel, an das ich mit gar keinen Erwartungen rangegangen bin. Ich hatte nur vor, kurz hereinzuschauen und bin bis zum Ende geblieben, weil es mir einfach so viel Spaß gemacht hat, den merkwürdigen Kapriolen der Handlung und Steuerung zu folgen.

Bewertung: ★★★★★

Quelle: https://nogoblin.com/