Gerade, wenn man denkt, man hätte schon alles gesehen, kommt wieder ein Spiel wie dieses um die Ecke, das ein neues Konzept und dazu noch einen einzigartigen Grafikstil mit sich bringt. Wenn ihr für den Moment genug von hyperrealistischen Shootern und mittelalterlichen Rollenspielen habt, ist dies genau das Spiel für euch.
In „Contrast“ spielt man Dawn, die einzige Freundin der jungen Didi, die außerdem die Fähigkeit hat, zwischen der „realen“ und der zweidimensionalen Schattenwelt hin- und her zu wechseln.
Und genau diese Fähigkeit muss man nutzen, um verschiedene Rätsel zu lösen, die Dawn und ihre kleine Begleiterin zu ihrem Ziel führen sollen: Der Wiedervereinigung mit ihrem Vater, der sich auf einen Deal mit den falschen Leuten eingelassen hat und vor den Konsequenzen gerettet werden muss.
Während einen dieses Spiel immer weiter in das malerische Paris der 1920er Jahre entführt, entdeckt man zahlreiche Hinweise auf die Schattenwelt und damit die Hintergründe der Geschichte, die in verschiedenen Sammelobjekten versteckt sind und so leicht übersehen werden können.
Dazu kommt noch der Soundtrack, der perfekt auf die Zeit abgestimmt ist und sich zwischen den zauberhaften Cabaret- und Zirkusszenen einfügt, um sie mit seiner Einzigartigkeit zu unterstreichen.
Was der düsteren und zugleich faszinierenden Atmosphäre noch die Krone aufsetzt ist die Tatsache, dass nicht alle Schatten, die man überqueren muss, stillstehen: Mal soll man über die sich drehenden Silhouetten eines Karussells springen, mal die Konversation zwischen zwei Menschen, die bis auf die beiden Protagonistinnen alle als Schatten dargestellt sind, überqueren.
Insgesamt gibt es nur zwei Sachen zu bemängeln: Manchmal ist die Steuerung leicht hakelig, was einige Rätsel schwieriger, aber nicht unlösbar macht, und mit seinen knapp drei bis vier Stunden Spielzeit ist es an einem Tag leicht durchgespielt, obwohl es natürlich einlädt, gleich noch einmal von vorne anzufangen, um alle Geheimnisse zu entdecken.
Bewertung: ★★★★☆
Quelle: https://compulsiongames.com/en/8/contrast
Originalveröffentlichung: 19.03.2018