Indie-Adventskalender Tag 6: A Short Hike (2019)

A Short Hike ist genau, was sein Name verspricht: Der kleine Vogel Claire erklimmt den höchsten Gipfel in dem Park, in dem sie Urlaub macht, damit sie von ihrem Handy aus ihre Mutter anrufen kann. Doch der Weg den Berg hinauf ist nicht so linear, wie mensch annehmen könnte.

Denn um das zu erreichen, muss Claira Erfahrung im Bergsteigen, symbolisiert durch goldene Federn, die die Ausdauer erhöhen, sammeln. Diese kann die spielende Person bekommen, indem sie sie von einem Ranger kauft, an bestimmten Orten versteckt findet oder von Leuten kriegt, denen sie hilft.

Das Sammeln dieser Federn fühlt sich nie erzwungen an, denn es passiert ganz automatisch, wenn mensch die Welt erkundet. Dabei hilft auch der runde Aufbau der Insel, auf der der Park liegt, denn dadurch ist es nie weit von einem Ort zum anderen, was durch freischaltbare Abkürzungen noch verstärkt wird.

Die Steuerung hat mir gut gefallen, denn das Laufen, Klettern und Fliegen fühlt sich gut an. Es gibt zwar einige Bereiche, die mensch erst mit passender Feder-Anzahl erreichen kann, doch das wird nicht frustrierend, sondern zeigt einem einfach nur, dass mensch sich an anderen Orten umsehen sollte.

Anfangs dachte ich, dass der Grafikstil etwas gewöhnungsbedürftig ist und hatte die Sorge, dass er die Orientierung schwierig machen würde, aber das war überhaupt nicht der Fall, und nach wenigen Minuten in der Welt hat er mich auch schon davon überzeugt.

Bewertung: ★★★★★

Quelle: https://ashorthike.com/

Indie-Adventskalender Tag 4: GRIS (2018)

GRIS ist eines der schönsten Spiele, die ich je gespielt habe. Dem Lob, mit dem die Presse dieses Spiel überschüttet, kann ich mich eigentlich nur anschließen, aber ich versuche trotzdem, meine eigenen Gedanken dazu zu formulieren.

Als Spieler:in verfolgt mensch Gris auf ihrer Reise, während der sie den Umgang mit ihrer Trauer lernt. Symbolisch wird das so dargestellt, dass die Welt um sie herum am Anfang in Grautönen gehalten ist und nach und nach die Farbe zurückgewonnen wird.

Alleine die Animationen, mit denen die Farbe in die Welt zurückkehrt, sind atemberaubend. Aber auch das normale Leveldesign hat es in sich. Mensch könnte praktisch an jeder beliebigen Stelle einen Screenshot der wunderschönen Wasserfarb-Hintergründe machen, und er würde die Schönheit des Spiels für jede:n Betrachter:in beweisen.

Das Gameplay besteht dabei aus kleinen Platforming-Rätseln. Da die Level so gut gestaltet sind, dass auch ohne Missions-Markierungen und rote Pfeile der richtige Weg immer ersichtlich ist und mensch sich nicht stundenlang verirren kann, ist das auch für Neulinge des Genres, so wie mich, gut zugänglich und fordert zwar stellenweise, wird aber nie nervig.

Es bleibt auch immer spannend, weil mensch in jedem Kapitel eine neue Fähigkeit dazubekommt, die für Abwechslung sorgt: Die, durch Böden zu brechen etwa oder die, in eine umgekehrte Welt zu wechseln, in der der Himmel den Boden darstellt.

Trotz der traurigen Thematik lässt eins das Spiel aber nicht verzweifeln, denn obwohl Gris‘ Weg Höhen und Tiefen hat und sie ihr die Trauer überraschend auflauern kann, ist die Message am Ende des Tages eine hoffnungsvolle.

Bewertung: ★★★★★

Quelle: https://www.devolverdigital.com/games/gris