Die Probleme von Agents of Mayhem

Erinnert ihr euch noch an Agents of Mayhem? Es gibt wahrscheinlich einige triftige Gründe dafür, warum ihr entweder noch nie von diesem Spiel gehört oder es bereits wieder vergessen habt, und genau die möchte ich mit dieser Review beleuchten.

Aber was hat man sich unter diesem Spiel überhaupt vorzustellen?

Agents of Mayhem ist ein Helden-Shooter, in dem man mithilfe eines Teams von drei Helden, die alle unterschiedliche Stärken und Schwächen haben, in einer Open World Missionen erfüllt, um (natürlich) die Welt zu retten.

Hört sich ja eigentlich ganz gut an, und trotz der Liste, die nun folgen wird, hat mir das Spiel zum Großteil Spaß gemacht – Warum, werde ich am Ende erwähnen, denn dieses Spiel macht mindestens genauso viel richtig wie falsch.

Sich wiederholende Inhalte

Die wohl größte Schwäche des Spiels ist die Tatsache, dass zu wenig Inhalt auf zu viele Missionen gestreckt wurde. Früher oder später, in diesem Fall aber eher früher, hat man alles gesehen und gemacht, doch das Spiel geht immer noch weiter.

Das soll nicht heißen, dass die Missionen an sich langweilig sind. Es macht Spaß, in eine der unterirdischen Basen vorzudringen und sich dort immer stärkeren Feinden zu stellen, doch irgendwann kennt man die möglichen Layouts und Zusammensetzungen der Räume in- und auswendig.

Anfangs freut man sich noch, wenn eine der riesigen Doomsday-Maschinen in der Stadt erscheint und das Gameplay ein bisschen auflockert, aber das wird auch irgendwann langweilig.

Ein bisschen mehr Abwechslung bei den Missionen hätte wirklich nicht schaden können, vor allem, weil viel der Aufträge wie Autorennen oder das Einnehmen von Außenposten bereits von anderen Spielen besser gemacht wurden.

Der fehlende Koop-Modus

Als ich das Spiel gekauft habe, bin ich einfach davon ausgegangen, dass man es im Koop spielen kann. Ihr wisst schon, wie die ganzen Saints Row Teile, die davor kamen.

Und wäre dem so gewesen, wäre die größte Schwäche des Spiels, das ewige Durchkauen viel zu ähnlicher Inhalte, wahrscheinlich gar nicht so sehr aufgefallen – Immerhin funktionieren andere Shooter, die dieses Prinzip der Wiederholung durchaus erfolgreicher anwenden, solange sie einen mit seinen Freunden spielen lassen.

Das Design der Missionen und Räumen, die Team-Dynamik mit den verschiedenen Helden, die Koop-Modi der vorherigen Spiele von Volition, praktisch alles schreit danach, dass man dieses Spiel zu zweit zocken kann, sodass sich die tatsächliche Realität als echte Enttäuschung entpuppt.

Das Nicht-Trennen-Wollen von Saints Row

„Dieses Spiel ist nicht Saints Row“, ließen die Entwickler vor dem Erscheinen von Agents of Mayhem verlauten. Stattdessen soll es eine neue, eigenständige IP sein.

Aber trotzdem wollte man scheinbar die Saints Row Fans noch mit ins Boot holen, denn die Anspielungen auf dieses frühere Franchise sind so stark vertreten, dass man der obigen Aussage keinen Glauben schenken darf: Die Agenten benutzen das gleiche Logo wie die Saints, es gibt einen Popstar namens Aisha und 4 der spielbaren Agenten, wenn man die DLCs mitzählt, kommen direkt aus dem Saints Row Universum.

Und das sorgt dafür, dass Agents of Mayhem einfach wie eine zahmere Version von Saints Row wirkt, bei der man Agenten mit Superkräften, nicht Gangmitglieder steuert. Nichts Halbes und nichts Ganzes also.

Die Vorteile

Trotzdem bin ich der Meinung, dass man diesem Spiel zumindest eine Chance geben sollte, wenn man Lust auf einen bunten Heldenshooter für das kleine Chaos zwischendurch hat.

Richtig gut gefallen haben mir zum Beispiel die Charaktere. Ihnen wurde zwar nicht gerade viel Tiefe gegeben, aber ihre Persönlichkeiten und Fähigkeiten heben sich deutlich voneinander ab und machen Spaß.

Besonders gut gemacht ist auch der Schwierigkeitsgrad, der sich automatisch anpasst. Mir ist bei meinem Spieldurchlauf nicht einmal aufgefallen, dass sich die Schwierigkeit gesteigert hat, weil sie immer perfekt an mein Spielerlebnis angepasst war

Auch erwähnenswert ist das Level-System, mit dem man seine liebsten Fähigkeiten verbessern kann. Es ist zwar nicht wirklich tiefgründig, bietet aber die Möglichkeit, seine Art zu spielen zu priorisieren.

Bilderquelle: http://www.deepsilver.com/de/games/agents-of-mayhem/

Review: Assassin’s Creed III

Auch mich hat die Ankündigung von Assassin’s Creed: Origins nicht kaltgelassen, und aus gegebenem Anlass habe ich beschlossen, mit den einzigen Teil der Reihe, der in unserem Haushalt existiert, zu Gemüte zu führen: Den dritten.

Wieder einmal versetzte sich der Protagonist Desmond Miles durch den Animus in den Körper eines seiner Vorfahren, dieses Mal in den des Assassinen Connor Kenway, der zur Zeit des Unabhängigkeitskrieges in Amerika gekämpft hat.

Dessen Ziel ist es, die ebenfalls in den Konflikt verwickelten Templer auszuschalten, allen voran seinen Vater Hathyam und dessen rechte Hand Charles Lee, der einst sein Dorf niederbrennen ließ, was seine Mutter das Leben kostete.

Und auf der Suche nach ebendiesen Templern schnetzelt er sich fröhlich durch die Weltgeschichte, in der man auch bekannte Persönlichkeiten wie George Washington oder Benjamin Franklin treffen kann.

Da man, wie der Titel fast vermuten lassen könnte, ein Assassine ist, dürfen natürlich auch die entsprechenden Fähigkeiten nicht fehlen: Klettern auf der einen Seite, denn fast jedes Gebäude, jede Klippe und jeder Baum lassen sich erklimmen, Kämpfen auf der anderen.

Das Kampfsystem macht vor allem Spaß, weil man vernünftige Chancen zum Zustoßen und Kontern bekommt, die die Kämpfe flüssig machen. Aber nur so lassen sich nicht alle Gegner besiegen, denn man muss auch deren Deckung durchstoßen, ihren Musketenschüssen ausweichen – am besten, indem man einen anderen Gegner vor sich zieht – und mit zahlreichen anderen Waffen neben den üblichen verstecken Klingen, zum Beispiel mit Schwertern, Pistolen oder Wurfpfeilen, umgehen können.

Davon kann man selbst welche freischalten, in Truhen entdecken, oder sie aber aufwerten, indem man das interessante Handels- und Craftingsystem benutzt, das ich persönlich niemals von diesem Titel erwartet hätte.

Man kann nämlich verschiedene Quests beenden, um neue Bewohner für sein Dorf zu rekrutieren oder ihre Waren zu verbessern, die man dann dazu nutzen kann, um Dinge für sich selbst herzustellen, oder welche, die man dann mit verschiedenen Konvois in die Welt verschickt, bei denen man übrigens auch noch an verschiedene Preise, Risiken und Dauern der Routen denken muss.

Aber es gibt noch mehr zu tun, wenn man wie ich lieber erst einmal alles auskundschaftet, bevor man sich in die Nähe der Hauptmissionen wagt, und zwar kann man sich entweder auf die Suche nach zahlreichen verstecken Truhen und Federn machen, oder eines von sieben Forts einnehmen, die auf den Maps verteilt sind und bei denen es sich um starke Außenposten handelt, in denen man den Kommandanten töten und das Pulverlager zerstören muss, bevor man seine Flagge hissen kann.

Dazu gibt es in jedem Fort verschiedene Wege, sich unbemerkt einzuschleichen und sich hinter dem Rücken der Wachposten vorzuarbeiten, wenn man nicht gleich die ganze Horde am Hals haben will.

Apropos von einem Haufen von Feinden verfolgt werden: Wenn man Gegner tötet, steigt der Bekanntheitsgrad und man wird eher von ihnen entdeckt und angegriffen. Um dem entgegenzuwirken, hat man verschiedene Möglichkeiten, unter anderem das Abreißen von Plakaten und das Bestechen von Stadtschreiern, eine Mechanik, die ich noch nie so erlebt habe.

Und bei den Gefechten auf dem Land, bei denen man teilweise auch Quests hat, in denen man Truppen befehligen oder Kanonen abfeuern muss, bleibt es nicht, denn die maritimen Missionen stehen einem auch noch zu Verfügung.

In denen muss man entweder Flotten versenken, Schiffe verfolgen oder Handelsschiffe beschützen. Und dazu muss man nicht nur die Segel setzen und sein Schiff durch einige Engpässe steuern, sondern auch die Kanonen ausrichten und feuern.

Und das ist nicht einmal alles, was man machen kann. Alleine diese Aufzählung sollte reichhaltig bewiesen haben, dass man auch in diesem Spiel wieder genug zu tun hat und sich einige Stunden in dieser Welt voller interessanter Charaktere verlieren kann.

Wieder einmal hat Ubisoft es geschafft, mit ihrer Open-World-Formel ein Game zu kreieren, das von vorne bis hinten Spaß macht und in den man ohne Reue einige Stunden versenken kann!

Quelle: https://www.ubisoft.com/en-us/game/assassins-creed-3/ [Bilder]

Review: Dying Light & The Following

Als eine Person, die Action, Open World und Games mit dutzenden Nebenquests mag, in denen man sich stundenlang verlieren kann, musste ich mir natürlich auch Dying Light und seine Fortsetzung, Dying Light – The Following der Entwicklungsfirma Techland ansehen – und zugeben, dass dieses Spiel alle meine Erwartungen weit übertroffen hat.

Erst einmal zur Story: Kyle Crane, ein Agent des GRE, wird in die von Zombies verseuchte Stadt Harran geschickt, um dort eine Mappe mit wichtigen Informationen zu sichern, die ein ehemaliger Politiker, der dann doch lieber Kriegsherr wurde, an sich gerissen hat.

Doch das alles läuft nicht wirklich so wie geplant, denn er wird selbst gebissen und von den Menschen aus dem Turm, einer relativ sicheren Zone, gerettet, mit denen er sich verbündet und denen er schließlich helfen will, ein Heilmittel zu finden.

Und nicht nur im Turm und Umgebung lassen sich interessante Charaktere finden, unter anderem der Parkourlehrer Brecken oder die Kickboxerin Jade, die die an sich schon detailreiche Spielewelt noch realistischer machen, auf der ganzen Map kann man Verbündete und Feinde treffen, die einem das Leben erschweren oder erleichtern.

Gerade Letztere sind nicht zu unterschätzen, denn die verschiedenen Arten von Zombies, zum Beispiel die rennenden und kletternden Virusträger oder die stark gepanzerten Rammer, sind nicht die einzige Gefahr in der Stadt, auch Menschen unter der Führung von Rais, der die Macht in der Stadt an sich reißen will, stellen besondere Gegner dar, da sie Waffen verwenden können und sich im Kampf als sehr geschickt erweisen.

Um diese zu erledigen, bekommt man dafür aber auch eine gehörige Anzahl von Waffen, die man auch mit verschiedenen Mods, die zum Beispiel Feuer-, Elektrizitäts- und Gifteffekte haben, ausstatten kann und mit denen es eine Menge Spaß macht, Zombies und anderes Gekreuch zu erledigen, wenn man sich erst einmal ein bisschen an das Kampfsystem gewöhnt hat.

Auch legendäre Waffen sind dabei, deren Entwürfe man überall in der Stadt versteckt finden kann, die mit ihren übertriebenen Effekten noch mehr Spaß in die Sache bringen. Auch andere Werkzeuge kann man finden und freischalten, unter anderem einen Wurfhaken oder einen Wingsuit.

Und nicht nur Nahkampfwaffen kann man finden, auch Pistolen, Gewehre und die allseits beliebten Schrotflinten. Die sind allerdings, samt Munition, relativ selten, und man sollte sich es vorher auch gut überlegen, ob man sie einsetzen möchte, da die Geräusche gefährlichere Infizierte anlocken, weshalb die Kämpfe trotz dieser Waffen nicht gerade einfacher werden.

Und besonders in der Nacht kann man nicht mehr von einfachen Kämpfen sprechen, denn dann tauchen die Schattenjäger auf, Zombies, die so schnell und stark sind, dass man besser die Beine in die Hand nimmt. Unglücklicherweise rotten sie sich auch gleich in Massen zusammen und blasen regelrecht zur Verfolgung auf, was dem Ganzen noch die Krone aufsetzt.

Diesen Horror zu erleben, lässt sich aber nicht immer vermeiden, denn einige Haupt- und Nebenquests lassen sich nur in der Nacht erledigen. Wenigstens bekommt man dafür auch doppelte Erfahrungspunkte, mit denen man das Skillsystem, das leichtere Kills und flüssigere Fortbewegung in der Welt ermöglicht, wie ich es bei keinem anderen Freerunning-Game bisher erlebt habe, ausbauen kann.

Die eben genannten Quests können alles beinhalten, von Schießereien mit anderen Überlebenden, über Überlebenskämpfe gegen Zombiehorden bis zum Erklimmen von den höchsten Gebäuden der Stadt oder dem Sammeln von Gegenständen in gefährlichen Gebieten, genug Abwechslung ist jedenfalls dabei.

 

The Following ist das größte DLC des Spiels, denn es fügt den beiden durchaus ansehnlichen Gebieten der Slums und der Altstadt noch das Land hinzu, das neue Gefahren, aber auch neue Hoffnungen birgt.

Aufgrund von Gerüchten über Menschen dort, die gegen den Virus immun sind, verlässt man die Stadt und dringt in das Gebiet eines Kultes ein, deren Vertrauen man gewinnen muss, indem man Aufträge für sie erledigt.

Dabei bekommt man unter anderem einen Buggy, der nötig ist, um die riesige Karte richtig zu erkunden, und natürlich auch, um Zombies über den Haufen zu fahren und sich zahlreiche Rennen gegen die Zeit zu liefern.

Mit ihm wird sogar ein neuer Skillbaum eingeführt, dank dem und dank der zahlreichen Bauteile, die man finden kann, man sein Gefährt verbessert, um es stabiler, schneller und natürlich auch tödlicher zu machen.

Nicht nur der bringt Aufruhr in die Sache, auch die Schattenjägernester, die man unter Zeitdruck in der Nacht erledigen muss, die sogenannten „Freaks“, riesige und starke Zombies, die man am besten mit äußerster Sorgfalt und den stärksten Waffen erledigt, und die neue Umgebung, in der man sich nicht mehr darauf verlassen kann, schnell auf ein Hausdach zu klettern, um der Meute zu entkommen.

 

Fazit: Von diesem Spiel wurde ich mehr als nur überrascht, denn während man am Anfang noch mühsam die Gebäude erklimmen muss, weil man es nicht mit den zahlreichen Infizierten aufnehmen muss, fliegt man später praktisch durch die Stadt, dank des harmonischen Parkour- und Kampfsystems, das ein flüssiges Spielerlebnis garantiert, das man selten sieht.

Viele Elemente, unter anderem Action, Horror, Parkour, Shooter und später auch Autorennen, wurden hier durchaus gekonnt gemischt und machen das Gesamtpaket zu einem Erlebnis, in das man auch nach dem Ende der Story noch gerne Stunden investiert, sodass ich sagen kann, dass Dying Light inzwischen zu meinem absoluten Lieblingsspielen zählt.

 

Bildquelle: http://techland.pl/