Da ich mich sehr für Science Fiction interessiere, habe ich beschlossen, mir auch einmal ein paar Genreklassiker zu Gemüte zu führen, und da gehört „Die Stahlhöhlen“ von Isaac Asimov definitiv dazu.
Kurz gesagt spielt die Geschichte auf einer Erde, auf der die Menschen in den sogenannten „Cities“ leben, überdachten Megametropolen, in denen alles streng rationiert werden muss, um das gigantische Bevölkerungswachstum zu ermöglichen.
Der Protagonist, Lije Baley, ist ein Polizist, der den Mordfall an einem Professor aus Spacetown lösen soll, was besonderes politisches Gewicht hat, da die Spacer den Erdenmenschen mit größerem Misstrauen begegnen.
Und ihm zur Seite gestellt wird ausgerechnet ein Roboter, R. Daneel, den man äußerlich nicht einmal mehr von einem Menschen unterscheiden kann, und der erst recht Skepsis sät.
Was folgt, ist eine Mordermittlung, die im Gegensatz zu den meisten modernen Krimis über zahlreiche Hinweise nicht direkt zum Ziel führt, sondern auch zahlreiche Fehlversuche mit sich zieht.
Das macht das Ganze besonders interessant, denn nicht nur liegt der Protagonist mit seinen Vermutungen nicht immer richtig, er ist aufgrund seiner anfänglichen Abneigungen gegen Roboter auch für manche Theorien nicht empfänglich.
Gemeinsam mit der detaillierten, futuristischen Welt, von der sich selbst heutige Science Fiction nicht Einiges abgucken kann, wirken nicht nur die Hauptfiguren und ihre Ängste absolut realistisch, sondern auch die weitere Entwicklung der gesamten Menschheit, gemeinsam mit dem System, das sie am Leben hält.
Auch der Fall an sich ist nicht nur aufgrund seiner politischen Brisanz interessant, sondern auch aufgrund der Möglichkeiten, die Täter und Polizei zur Verfügung stehen, und die wir in unserer Zeit nicht haben.
Das alles wird vom Autor eindringlich und realistisch beschrieben, sodass man sich in die Figuren und ihre Situation hineinversetzen kann und der Lösung des Falls und der damit erfolgenden Rettung des Protagonisten entgegenfiebert.
Im Nachhinein muss ich zugeben, von dem Roman mehr als nur positiv überrascht worden zu sein, denn bei älteren Büchern erwartet man häufig eine trockenere Erzählweise, die bei dieser überaus lebendigen Geschichte ganz und gar nicht zum Einsatz kam.
Quelle: http://www.bereitsgesehen.de/wbblite/index.php?page=Thread&threadID=23146 [Bild]
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