Imagine Dragons: „Smoke and Mirrors“- Review

„It’s not picture perfect life
not what I had in mind
let me write my own line“- Hopeless Opus

Das zweite Studioalbum „Smoke+Mirrors“, nach dem ersten Erfolg der amerikanischen Rockband Imagine Dragons, wurde am 11. Februar 2015 auf den deutschen Markt gebracht. Die Veröffentlichung in den Vereinigten Staaten verzögerte sich um sechs Tage.
Insgesamt umfasst das aktuelle Album dreizehn Lieder. Sein Cover ist in einem schlichten schwarz gehalten. Im Vordergrund kann man zwei verbundene Hände sehen, die einen Vogel frei lassen. Die kleine Abbildung ist golden (vgl. mit dem Song „Gold“). Schon allein das Titelbild verrät schon einiges über die Musik. Da Vögel als ein Symbol des Friedens und der Unabhängigkeit stehen, schließe ich daraus, dass diese gefangenen Hände versuchen Freiheit zu stiften, obwohl sie selber (oder die Person selbst) niemals frei sein werden. Wenn man das Bild länger betrachtet, so kann man links oben in der Ecke einen Code erkennen. Dieser ist ein gewolltes Detail. Bei mir löst das ein Gefühl von Begrenztheit aus. Als würde der Gefangene durch eine Nummer identifiziert werden. Im Zentrum des Geschehens ist der Name der Indie-Rockband, sowie der des Albums abgebildet. Jedes Lied auf dem Album besitzt seine eigene Karikatur, die man zum Beispiel im Internet wiederfinden kann. Auffallend dabei ist, dass das Zeichen des Vogel hierbei eine große Rolle spielt und auf der Mehrheit der Bildern zu entdecken ist. (siehe auch „I Bet My Life“ und „Shots“)

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Die „Super-Deluxe-Edition“ der Lp besitzt zwei CDs. Die Zweite verfügt über acht Titel mehr, darunter zum Beispiel Soundtracks aus den Filmen ‘Transformers –Age Of Extinction’ („Battle Cry“), ‘Infinity Blade III’ („Monster“) und ‘Hunger Games -Catching Fire’ („Who we are“).
Die Abbildung auf dem Cover bleibt gleich, doch die Hintergrundfarbe ist weiß. Dadurch wirkt die Ausstrahlung der Albums weniger düster, sonder eher elegant (was die Künstler wohl so auch beabsichtigt haben).
Bevor die LP publik wurde, gab Imagine Dragons nacheinander zwei Lieder heraus.
Zuerst „I Bet My Life“ und danach „Shots“.
Beide Lieder ähneln sich im Inhalt in einer Sache: Beide lyrischen Ichs geben sich die Schuld.
„I Bet My Life“ handelt von einer Person, die entweder einer seiner Familie oder einen geliebten Menschen immer und immer wieder vernachlässigt und im Stich gelassen hat. Jetzt sieht das lyrische Ich seine Fehler ein und möchte alles wieder gut machen.

„Please, believe them when they say
That it’s left for yesterday
And the records that I play
Please, forgive me for all I’ve done“

Das Musikvideo spielt an einem Strand, wo sich zwei (anscheinende) Freunde streiten. Dabei wird einer bewusstlos und fällt ins Wasser. Dieser träumt, wie er auf mysteriöse Weise verschwindet und durch Wunderwelten reist. Als der Junge aus einem fliegenden Schiff fällt, wird er in der realen Welt von seinem Freund aus dem Wasser gezogen. Der Videoclip thematisiert den Zwiespalt zwischen Realität und Phantasie, sowie Freundschaft und Feindschaft, das auch im Liedtext zum Ausdruck kommt.

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Der zweite Song „Shots“ geht um den gesichtslosen Erzähler, der sich ebenfalls bei seinen Geliebten entschuldigt. Er hat das Gefühl, dass er alles falsch macht und niemand in seiner Nähe sicher ist. Dabei sind die „Shots“ (Schüsse) eine Metapher für seinen Hang, Leute zu verletzen.

„I’m sorry for everything
Oh, everything I’ve done
From the second that I was born
It seems I had a loaded gun
And then I shot, shot, shot a hole through everything I loved“

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Insgesamt gesehen, kann ich sagen, dass das neue Album von Imagine Dragons mehr als gelungen ist. Nach dem mehr als guten Debütalbum „Night Visions“ habe ich befürchtet nun enttäuscht zu werden und hatte Angst. Diese Angst hat sich nicht bestätigt, ganz im Gegenteil! Ich habe diese dreizehn Lieder lieben gelernt. Egal ob es mir gerade besonders gut oder besonders schlecht geht, es ist für jede Stimmung was dabei. Der Inhalt der Lieder zeigt eine Vielfalt an Geschichten, doch in jeder kann man sich wiederfinden.
Die Melodien sind schon fast benebelnd und doch aufheiternd. Obwohl ich die ‚Underdogs‘ unter den Songs sogar mehr mag, als die Radiohits, kann ich bei diesen auch den Stil der amerikanischen Band wahrnehmen.
Rundum ein absolutes Lieblingsalbum meinerseits. Ich freue mich schon auf das Konzert in Oberhausen :-)

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Quellen:  https://www.imaginedragonsmusic.com/music/albums/smoke-mirrors-super-deluxe-edition-9461
http://www.songtexte.com/songtext/imagine-dragons/shots-5b490770.html
http://www.songtexte.com/songtext/imagine-dragons/i-bet-my-life-4b4bf7c2.html
Google Bilder

Review zu „Vielleicht lieber morgen“

Charlie ist ein ganz normaler Junge, der zur Highschool geht. Er muss mit vielen Problemen umgehen. Nicht nur, dass er seit er auf der neuen Schule ist mit noch niemanden außer seinem Englisch-Lehrer geredet hat, sondern auch, dass ihm immer wieder diese komischen Erinnerungen an seine Tante im Kopf herumschwirren.
Doch als Charlie die lebensfrohen Geschwister Sam und Patrick kennenlernt, steht seine Welt auf dem Kopf. Er verliebt sich in Sam, das Mädchen, das sich immer wieder unter Wert verkauft und kommt das erste Mal in Verbindung mit Partys, Drogen und Alkohol. Doch trotz der neuen Situation bleibt Charlie stets offen für alles und beobachtet sein Umfeld genau, macht sich viele Gedanken zu seinen Mitmenschen und versucht seine Rolle im Leben zu finden.

Vielleicht lieber morgen ist die Verfilmung des gleichnamigen Bestseller von Autor Stephen Chbosky. Das Buch ist in der Neuauflage auch unter „Das also ist mein Leben“ bekannt. Der Roman ist aus der Perspektive der Hauptfigur Charlie geschrieben und ist wie ein Reihe Briefe aufgebaut. Charlie schreibt an einen Freund, wobei der Freund dem Leser unbekannt bleibt.
Durch dieses Vorgehen bekommt man einen guten Einblick in die Gedanken von Charlie, die auch manchmal sehr verwirrend sind.
Charlie ist wahrscheinlich einer der sympathischsten und gleichzeitig herzzerreißenden Charakteren, denen ich je begegnet bin. Er ist eine Person, die sich immer um jeden kümmern will und seine Verantwortung in der Welt sieht und versteht. Trotzdem wird auch im Buch immer wieder klar, dass da irgendwas ist, das er unterdrückt und dass ihn etwas plagt.
Es gefällt mir wie Stephen Chbosky seine Figuren mit Leben füllt, wie der Sinn des Lebens eine so große Rolle spielt und wie selbst der Leser animiert wird, an alles mögliche zu denken. Während des Lesens wird einem bewusst, wie sehr Charlie seine Freunde liebt. Außerdem bekomme ich das Gefühl frei zu sein, genau wie Charlie und seine Freunde. Im ganzen ist das Buch eine echte Empfehlung. Es ist ein ganz einzigartiger Roman, bei dem es sich lohnt auch mal mehr Zeit zu investieren.
Der Film wurde unter anderem von Produzent John Malkovich produziert. Ich kann nur sagen, dass der Film mein Lieblingsfilm ist. Durch die Schauspieler Logan Lerman, Ezra Miller und Emma Watson, die die Figuren des Charlie, des Patrick und der Sam darstellen, ist die Rollenverteilung wie sich Buchliebhaber sie vorstellen. Meiner Meinung nach ist der Film kein 0815-Film aus Amerika, sondern bringt Herz, Humor und Verstand mit. Auch was die Altersgruppe angeht, kann ich mir vorstellen, das jeder sich mit dem stillen und nachdenklichen Charlie anfreunden kann. In Verbindung mit der trockenen Komik des wahrscheinlich herzlichsten Menschens Patrick und der selbstbewussten und  die dennoch in der Liebe unsicheren Sam, kann man dem Film gar nicht widerstehen.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass `Vielleicht lieber morgen´ sowohl als Buch, als auch als Film eine einzige Sensation ist. Es gibt nichts schöneres, als wenn es draußen regnet und man sich zusammen mit Tee bequem macht und anfängt zu lesen oder den Film zu schauen.
Ich kann euch beides nur wärmstens ans Herz legen.

„Und ich schwöre, in diesem Moment waren wir grenzenlos.“-Charlie in `Vielleicht lieber morgen´.