Review: Rabbit Junk Will Die: Meditations on Mortality (Rabbit Junk)

Auf Bandcamp beschreibt sich die Band Rabbit Junk selbst als „Experimental whirlwind passing like a comet through Metal, Punk, EDM, Urban, and Soundtrack“, und mit diesem Album sind sie dieser Bezeichnung wieder einmal mehr als gerecht geworden, so viel sei vorweg genommen.

Das Album beginnt mit dem Titel „Hunting“, der einen starken Einstieg bietet. Wie in vorherigen Songs besticht vor allem die Kombination der Stimmen von JP und Sum Grrl, die die aggressive Stimmung auf verschiedene Weisen unterstreichen, ebenso wie das atmosphärische Flüstern, das stellenweise zum Einsatz kommt.

Weiter geht es mit „Xenon“, der wieder abwechslungsreich daherkommt und schöne clean Vocals hat, die man von der Band sonst eher nicht kennt. Vor allem nach dem ruhigen Anfang sticht der Rest des Songs besonders heraus.

Become Hell hingegen kommt zwar wieder mit einem eher sanfteren, dafür aber mit wenigen, aber eindrucksvollen Lyrics daher. Die elektronischen Einflüsse sind in diesem Song stärker vertreten, da seine Stärke auf der instrumentalen Seite liegt.

Bei Shadow Horizon, dem vierten Lied des Albums, bemerkt man eher das selbstauferlegte Label „urban“ durch locker vorgetragene, clevere Lyrics, die mit ihrer Kritik einer Gesellschaft, die die angeblichen Werte der Vergangenheit schätzt und damit die Zukunft zerstört, nicht hinterm Berg halten.

You put a hit on the future
Because you think the past is under attack
Thinking zero sum, just winners and losers
But the future hit back!

Dahingegen glänzt Art of Defiance mit seinem stimmungsvollen Einsatz von Sirenen, die sich perfekt in den Song integrieren und das kritische Thema des Albums fortsetzen, in dem sie eine Geschichte des Widerstands gegen Polizeigewalt und -willkür spinnen.

Der wohl emotionalste Song aus dem Album, wenn man Hass nicht mitzählt, versteht sich, ist Gravity Hero. Dieses Mal zeigt JP, was er mit seiner Stimme noch so anstellen kann und liefert eine überraschend melancholische Performance, die sich vom Rest des Albums abhebt, ohne im Geringsten zu stören.

Step aside
I will fly!
Gravity is just a state of mind

Bend the Light wartet mit stimmungsvollem Hintergrundgesang und starken Gitarren auf. Kombiniert mit den aggressiv vorgetragenen Lyrics zeigt sich die wahre Klanggewalt.

Das Cover von The Metro wirkt im Vergleich mit den anderen Songs des Albums fast schon langweilig, stellt aber Sum Grrls Stimme schön zu Schau, vor allem, weil diese dem Lied eine ganz eigene Note gibt.

Fasst man das alles zusammen, erhält man ein Album, das seinesgleichen sucht. Die für ihren Genremix bekannte Band Rabbit Junk hat auch dieses Mal wieder mit ihren Kontrasten genau ins Schwarze getroffen und ein Gesamtwerk abgeliefert, das einen noch länger begleiten wird, wenn man es einmal gehört hat.

Quellen: http://www.rabbitjunk.com/

https://rabbitjunk.bandcamp.com/

Review: Wax Wings will Burn

Die Beschreibung „Hard-hitting, elegant industrial“, die sich die Band Shiv-r selbst gibt, trifft auch bei ihrem neuesten Album „Wax Wings will Burn“ wieder voll zu: 13 Songs im düsteren Industrial-Gewand, einer besser als der andere.

WaxWingsWillBurn

1. Asylum

So gerne ich auch über jedes einzelne Lied schwärmen würde, muss ich mich wohl oder übel für wenige davon entscheiden. Das Intro „Asylum“ ist auf jeden Fall ein starker Anfang für mein bisheriges Lieblingsalbum von Shiv-r.

Der Anfang ist eher ruhig, was so gar nicht zu den Erwartungen, die man mit sich bringt, wenn man die anderen Alben gehört hat, passt. Das Gefühl der Bedrohung, ein häufig benutztes Motiv, wächst mit der Zeit und kommt im Refrain zu einem Höhepunkt, woraufhin die Musik wieder leiser wird.

Die Bridge ist intensiv, was vom Gesang noch unterstrichen wird, danach ebbt es wieder ab.

2. Monster

Das Beste an diesem Lied ist unverkennbar der melodiöse Refrain, der einen krassen Kontrast zu dem Teil davor, der eigentlich nur eine Aufzählung einprägsamer Worte ist, darstellt. Der Song hat Ohrwurmcharakter und ich habe mich schon mehr als einmal dabei erwischt, ihn vor mich hin gesummt zu haben.

3. Eye of the Needle

Bereits der Anfang dieses Liedes, ein perfekt an die Stimmung angepasstes Sprachsample, macht Lust auf mehr. Es ist sicherlich einer der besten Songs des Albums, was größtenteils an der vom Bass ausgestrahlten Energie liegt.

Der Refrain ist wie der Rest des Liedes minimalistisch, aber energetisch. Das vollkommene Fehlen von Gesang stört nicht, was jedoch auch nicht wirklich überraschend ist. In der Bridge verfällt der Song wieder in den dumpfen Gesang, der die Band so auszeichnet.

5. Wolves

Was mich an diesem Lied wohl am meisten fasziniert, ist wie bei so vielen der Refrain. Der leise Gesang wird hier mit einzigartiger Hintergrundmusik, die die eigentliche traurige Stimmung des Songs mit Energie versetzt, gepaart. Dieser Kontrast macht den Song besonders interessant.

Beim Text ist am auffälligsten die Wiederholung der Phrase „Into the void“, die am Ende von fast jeder Strophe auftaucht und für einen Wiedererkennungswert sorgt.

Interessant ist auch das überraschende Sprachsample, bei dem von einer monotonen weiblichen Stimme vom Verhältnis zwischen Dunkelheit und Licht gesprochen wird.

8. Of the Machine

Mein persönlicher Favorit und außerdem das erste Lied, das ich von dieser Band gehört habe. Es ist also absolut kein Wunder, dass ich Shiv-r danach sofort in meine Playlists aufgenommen habe.

Obwohl die Band immer einzigartige und besondere Texte hat, haben sie sich im Refrain dieses Liedes selbst übertroffen. Es fällt mir jedes Mal schwer, nicht mitzusingen. Auch die Melodie ist stimmig.

 

Insgesamt lässt sich noch hinzufügen, dass die Texte, auf die hier nicht wirklich einzeln eingegangen wird, gewohnt gut sind. Anders als bei vielen anderen Bands wurde auf raffinierte Bezeichnungen und Reime Wert gelegt.

Quelle: http://shiv-r.com/